Treasure

„Treasure“ ist im Original 2006 bei Yaoi Press erschienen und wurde von Studio Kawaii gezeichnet. Die Reihe umfast 2 Bände und ist noch nicht abgeschlossen. 2007 erschien der erste Band der Serie beim „The Wild Side“ Verlag und somit hat auch der deutsche Leser die Chance den Manga in seiner Muttersprache zu lesen.

Nachdem Patrick und Alan nach langer Trennung endlich wieder vereint sind und sich wieder gefunden haben, beschließen sie gemeinsam, dass Alan ab sofort der Flotte der Royal Navy beitreten soll, um an Patricks Seite zu bleiben. Alles verläuft gut, doch Patricks Freund Ian wittert schon beim ersten Kennenlernen von Alan, dass die beiden mehr verbindet als Freundschaft. In der Tat muss Ian schon bald feststellen, dass ihn sein Gefühl nicht getäuscht hat, als er Alan und Patrick bei ihren intimen Spielen beobachtet. Wütend und verletzt, da er selbst Patrick für sich gewinnen wollte, sinnt er auf Rache und erhält früher als gedacht eine Chance. Der Konvoi, den das Schiff der Royal Navy bewachen soll, wird von Piraten angegriffen und in dem Gemetzel und Chaos sieht Ian seine Chance gekommen. Er zielt mit einem Revolver auf Alan und drückt ab, doch seine Rache bleibt nicht unbeobachtet. Captain Christian Begardoux nimmt den schwerverletzten Alan mit und rettet ihm das Leben. Während Patrick glaubt sein Geliebter sei durch die Hand der Piraten gefallen und Trost bei Ian sucht, lernt Alan den Piraten und den Captain der Adventurer kennen. Nach und nach gibt er auch den Avancen des Captains nach und während Patrick sich innerhalb der Royal Navy nach oben arbeitet, findet Alan seinen Platz bei den Piraten. Ein Wiedersehen ist vorprogrammiert, als die Piraten auf eine Reliquie angesetzt werden und schnell klar wird, dass Patrick zum Schutz des Gegenstandes eingesetzt wird…

Wie wird das Wiedersehen der beiden aussehen? Was passiert mit Ian und was hat es mit der Reliquie wirklich auf sich?

„Treasure“ ist ein netter Manga, mit ansehnlichen Zeichnungen, die sich aber sonst schwer von der grauen Maske abheben. Leider ist gerade Yaoi Press dafür bekannt nicht immer ein goldenes Händchen für Zeichner zu haben und Studio Kawaii schafft es nicht sich von der grauen Masse abzuheben. Der Manga ist bestimmt von Stereotypen, die teilweise an „Fluch der Karibik“ erinnern, so dass man fast davon ausgehen kann, dass der Manga einfach auf die Piraten-Welle der letzten Jahre baut. Die Zeichnungen sind teilweise sehr steif und unbeweglich, die Outlines sind ziemlich kräftig, was den undynamischen Eindruck noch  verstärkt. Auch fehlen die Hintergründe, was es dem Leser deutlich erschwert sich in die Geschichte hineinzudenken. Die Story hinkt an einigen Stellen, wird manchmal etwas unnötig in die Länge gezogen und dadurch leiden die Charaktere und die Entwicklungen.

Schade die Story ist durchaus interessant und man könnte einiges aus den Ideen machen, wenn man mehr Wert auf den allgemeinen Fortgang gelegt hätte.
Die deutsche Umsetzung ist gut gelungen, wenngleich zumindest bei mir manchmal etwas vom Text abgeschnitten wurde. Das Papier ist von guter Qualität, allerdings ist dies auch beim Preis erkennbar.10.90 Euro ist für ein wenig mehr als 100 Seiten recht preisintensiv und daher nur wirklich Fans des Studios zu empfehlen oder solchen, die Piratengeschichten mögen. 

Insgesamt ein netter Manga, allerdings nichts Besonderes. „Treasure“ ist ein seichter Yaoi- Manga mit angedeuteten erotischen Szenen und einer typischen Shonen-Ai- Beziehung, mit allem was dazu gehört: Liebe, Neid, Hass, kombiniert mit ein wenig Action und Spannung. Wer sich einen Manga vom „The Wild Side“ Verlag zulegen will, sollte sich eher nach den Werken von „Studio Kosen“ und „Zombiesmile“ umsehen. „Treasure“ gehört eher zu den schwächeren Titeln des Verlagsprogramm.

Like a Dream bedankt sich beim The Wild Side Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans unterliegen dem Copyright von The Wild Side, Studio Kawaii.