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Frühstück mit Scot
Das Leben des
ehemaligen Eishockeyprofis Eric und seines Lebenspartners Sam scheint perfekt –
sie leben in einem kleinen Häuschen am Stadtrand, haben gute Jobs und verbergen
ihre Homosexualität erfolgreich vor Fremden. Insbesondere Eric, der als
Sportreporter arbeitet, setzt alles daran um sein Image zu wahren und nichts
Privates an seinen Arbeitsplatz dringen zu lassen. All das ändert sich
schlagartig, als sie erfahren, dass die Exfrau von Sams Bruder Billy durch
Überdosis verstorben ist und einen 11-jährigen Jungen hinterlässt – Scot. Da
Billy in Brasilien lebt und vorerst keine Zeit hat sich um Scot zu kümmern,
bleibt
Von da an
wirbelt Scot das Leben der beiden Männer gehörig durcheinander, ist er doch
anders als andere Kinder in seinem Alter. Statt Fußball mag er Musicals, dem
üblichen Schlabberlook zieht er feminine Klamotten, Schmuck und Make-Up vor und
er hat keine Probleme den Nachbarsjungen zu küssen. Für Eric steht fest, dass
Scot schwul sein könnte, insbesondere nachdem er sich vor seiner neuen Klasse
blamiert hat. Das hindert Scot nicht daran Freunde zu finden, die ihn so
akzeptieren, wie er ist. Auch Sam geht davon aus, dass Scot diese Phase bald
überwindet und weigert sich dem Jungen Vorschriften zu machen.
„Frühstück
mit Scot“ ist eine nette Komödie für Zwischendurch, die trotz des interessanten
Ansatzes leider keinen nennenswerten Tiefgang erreicht. Das liegt bei weitem
nicht nur an den Schauspielern, sondern auch am Drehbuch und den teilweise recht
platten Dialogen.
Besonders
unwirklich wirkt die Beziehung zwischen Sam und Eric. Den ganzen Film über
wirken die beiden überhaupt nicht wie ein Liebespaar, das bereits mehrere Jahre
zusammen ist. Sicherlich verlangt niemand nach erotischen Szenen, doch ein
bisschen mehr Leidenschaft oder Liebe zwischen den beiden Charakteren wäre schon
notwendig gewesen. Bis auf einen flüchtigen Kuss am Ende gibt es nichts, was
darauf hindeutet, dass die beiden wirklich zusammen sind. Keine gefühlvollen
Blicke, keine versteckten Gesten oder entsprechende Dialoge – selbst im Privaten
sind Eric und Sam zu zugeknöpft, dass ihr Zusammenleben eher wie eine Männer-WG
wirkt.
Auch sonst
erhalten die Figuren kaum Tiefe oder erfahren eine Weiterentwicklung. Eric ist
der einzige Charakter, der eine spürbare Wendung durchlebt. Tom Cavanagh spielt
den Sportreporter durchaus schwungvoll und überzeugend, doch man nimmt ihm
einfach nicht den verklemmten, homosexuellen Mann ab. Da fehlen einfach die
entsprechenden Blicke Sam gegenüber oder auch entsprechende Gesten.
Alles in allem ist „Frühstück mit Scot“ ein netter Film für Zwischendurch, der durchaus zu unterhalten weiß. Wirklich ernste Themen werden leider nicht angeschnitten und ein wirklicher Film über eine homosexuelle Beziehung wird ebenfalls kaum geboten, nimmt man Sam und Eric einfach nicht das Liebespaar ab. Dafür ist der Film mit FSK 6 kinderfreundlich und auf jeden Fall der etwas andere Familienfilm, der durchaus eine positive Botschaft aufweisen kann – es ist egal, wie abgedreht, bunt oder anders du in den Augen anderer sein magst, sei einfach du selbst.
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