Only the Flower knows

 

Im Leben begegnet man sich immer zweimal. Diese Erfahrung macht der Jura-Student Yoichi Arikawa, als er an seiner Uni einem jungen Mann hilft, der mit ein paar Blumentöpfen hingefallen ist. Am Bahnhof stößt er erneut mit diesem zusamen, erkennt ihn jedoch aufgrund seiner nicht passenden Kontaktlinsen nicht wieder. Dafür findet er am Abend in seinen Sachen einen abgerissenen Anhänger in Form einer Blüte. Obwohl Arikawa das Gefühl hatte dieses Schmuckstück schon einmal irgendwo gesehen zu haben, gelingt es ihm nicht sich daran zu erinnern wo. Stattdessen beginnen ihn seltsame Träume zu plagen, in denen der Blütenanhänger eine wichtige Rolle spielt.
Als er kurz darauf von einem Kommilitonen gebeten wird Unterrichtsmaterialien einem befreundeten Schüler zu übergeben, begegnet Arikawa dem schweigsamen Misaki, der Agrarwissenschaften studiert. Da Arikawa von Natur aus offen und ehrlich ist, gesteht er Misaki, den er nie zuvor gesehen hat, dass er ihn toll findet und öfters von ihm träumt. Misaki ist von diesem Geständnis weniger angetan, insbesondere da ihm bereits einige männliche Studenten nachstellten und er einen gewissen Ruf in der Richtung hat. Umso unangenehmer wird es für Misaki, als ihm sein Professor Arikawa als neue Hilfskraft für’s Labor vorstellt. Da Misaki bei seinen Forschungen Hilfe braucht, akzeptiert er Arikawas Unterstützung, zumal dieser bereits Erfahrungen mit Labortätigkeiten hat.
In den folgenden Tagen lernen sich die Beiden besser kennen. Arikawa, der sich nach wie vor von Misaki angezogen fühlt, versucht alles, um das Vertrauen seines Kommilitonen zu gewinnen, während sich Misaki endlich ein wenig freier und sicherer fühlt. Dennoch fällt es Arikawa schwer hinter Misakis Fassade zu blicken. Zudem wird dieser von einem seltsamen Anrufer unter Druck gesetzt, dem die wachsende Beziehung zwischen Arikawa und Misaki ein Dorn im Auge ist…


„Only the Flower knows“ stammt von der Künstlerin Rihito Rakarai, die bereits mit „Seven Days“ sehr erfolgreich war. Dieses stärkt jedoch keine Autorin den Rücken der Künstlerin, so dass Rihito Rakarai auch für die Geschichte verantwortlich ist. Diese ist dennoch „Seven Days“ nicht wirklich unähnlich. In sehr ruhigen Tönen und ohne viel Beiwerk wird die beginnende Beziehung zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen, jungen Männern erzählt.
Rihito Rakarai verzichtet bewusst auf die typischen mangahaften Stereotypen, was der Handlung nur zugute kommt. Sicher mag die Geschichte ein wenig eintönig daherkommen und teilweise plätschert alles ein wenig vor sich hin, aber dieser Stil passt sowohl zu den Zeichnungen, als auch zu den Charakteren. Arikawa ist offen, ehrlich und freundlich ohne zu perfekt zu wirken, Misaki als Gegenpol ruhig, zurückgezogen und ein wenig tollpatschig. Die Künstlerin lässt sich Zeit für die Beziehung der beiden, so dass ihre aufkeimende Liebe zueinander nicht aufgesetzt und unrealistisch wirkt.


Rihito Rakarai gelingt es ihre Geschichte mit sehr sanften, zarten Bildern zu erzählen. Ihr Stil ist locker und luftig, schlicht und einfach. Rasterfolien kommen spärlich zum Einsatz, ebenso Hintergründe, was die Seiten manchmal ein wenig leer wirken lässt. Nichtsdestotrotz ist „Only the Flower knows“ ein wundervoller Manga, der sowohl von der Handlung her, als auch von den Zeichnungen ein wenig aus der breiten Masse des Boys Love Genres heraussticht.


Insgesamt ist „Only the Flower knows“ ein lohnenswerter Manga für alle die ruhige und realistische Boys Love Mangas mögen, in denen es weder Erotik noch aufgesetzte Charaktere gibt. Wer „Seven Days“ mochte, sollte sich „Only the Flower knows“ nicht entgehen lassen. Rihito Rakarai beweist eindrucksvoll, dass sie auch ohne Autorin einen wundervollen Manga zeichnen kann. Zu empfehlen…

 

Titel:

Only the Flower knows

Zeichner/Autor:

Rihito Takarai

Genre:

Alltag, Romance

Verlag:

Tokyopop, 2012

Preis:

6.95 Euro

ISBN:

978-3842003392

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Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans unterliegen dem Copyright von Tokyopop, Rihito Takarai.