Wer tötete Victor Fox?
Von
einem Tag auf den anderen ändert sich das Leben der Hausfrau Grace Beasly
schlagartig. Sie lebt seit 25 Jahren mit ihrem Mann Max in einer Wohnung in
Chicago und ist ein leidenschaftlicher Fan des Schnulzensängers Victor Fox.
Doch just in dem Moment, in dem sie die glückliche Gewinnerin eines Tickets für
das Weihnachtsspecials von Victor Fox in Chicago ist, verlässt sie ihr Mann und
rät ihr zu einem Psychiater zu gehen. Am Boden zerstört, erleidet sie den nächsten
schweren Schicksalsschlag. Noch bevor das Weihnachtsspecial aufgezeichnet wird
und sie Victor Fox persönlich treffen kann, geht eine schockierende Nachricht
um die Welt- Victor Fox wurde tot aufgefunden; ermordet vom Armbrustmörder
Chicagos.
Am Boden zerstört
spricht sie sich mit ihrer Schwiegertochter, der Zwergin Maudey aus und beschließt
noch am selben Abend nach England zu fliegen. Im Städtchen Lark, der Heimat
Victor Fox’ soll das Idol von Million von Frauen beigesetzt werden. Grace will
dort ihren Frieden finden und gleichzeitig über die Trennung mit Max hinweg
kommen, erkennt aber wie sehr sie diesen liebt.
In Lark angekommen, lernt sie Victor Fox’ bestgehütetes Geheimnis kennen:
Dirk Simson, sein Dienstbote und Lebensgefährte. Dennoch versucht sie mit Dirk
Simson zu reden, doch dieser knallt ihr die Tür vor der Nase zu. Vollkommen
verwirrt läuft sie den Schwestern des Sängers in die Arme. Die drei Frauen
laden Grace zu einem Tee ein und erzählen von ihrem Plan: Sie möchten das Häuschen,
in dem Victor Fox die letzten Jahre lebte zu einer Erinnerungsstätte umbauen,
doch dafür muss Dirk verschwinden und nichts von seiner Beziehung zu Victor Fox
preisgeben. Grace soll dies in die Wege leiten, da sie es bisher als Einzige
geschafft hat, den jungen Mann an die Tür zu bekommen.
Grace
geht ein wenig unwillig darauf ein, beschließt jedoch mit ihrem Ex-Mann zu
telefonieren (der Rechtsanwalt ist) und herauszufinden, was Dirk tun kann, um
das Erbe, das ihm mündlich versprochen wurde, zu erhalten. Mit viel Sturheit
und Ausdauer gelingt es ihr schließlich mit Dirk zu reden und sie freunden sich
irgendwie an. Zudem lernt Grace einen Victor Fox kennen, der alles andere als
ein Frauenschwarm war, sondern vielmehr Puppen, rosa Rüschen und unechte
Diamantkrönchen liebte und notorischer Fremdgänger war. Zudem gelingt es ihr
Dirk ein wenig aus seiner Trauer herauszuholen und ihn davon zu überzeugen, den
Leuten um sich eine Chance zu geben, egal ob er nun schwul ist oder nicht.
In einer Bar
beschließen beide den Mörder von Victor Fox zu finden. Dirk will Gerechtigkeit
und Grace stimmt schließlich zu dem jungen Mann zu helfen. In
Chicago schließt sich der Gruppe noch Maudey an, die als Einzige eine Waffe hat
und gemeinsam macht sich das ungewöhnliche Trio auf die Suche nach dem
Armbrustmörder. Sie erfahren, dass Victor nicht das einzige Opfer war und dass
es eine Verbindung zwischen all den Morden gibt. Doch gerade, als sie dem
Verbrecher auf der Spur sind, taucht Max auf und möchte Grace zurück. Sie
scheint am Ziel ihrer Wünsche zu sein, doch Dirk sinnt darauf, den Armbrustmörder
zu stellen und begibt sich allein auf die Suche…
Der Film „Wer tötete Victor Fox“ wurde bereits 1999/2000 gedreht, kam
jedoch nie in die Kinos. Erst 2002 erschien er in den USA auf DVD und ging
somit fast komplett unter. Dabei ist dieser Streifen eine echte Perle und das in
vielerlei Hinsicht. Gerade die Schauspielriege kann sich sehen lassen- Kathy
Bates spielt die Hausfrau Grace Beasly perfekt und macht sie zu einem so
sympathischen Charakter, dass es einfach Spaß macht ihre Reise zu verfolgen.
Dirk Simson wird von Rupert Everett verkörpert und auch er liefert einen überzeugenden
und tollen Protagonisten ab, der im krassen Gegensatz zu der braven Grace steht.
Der homosexuelle, trauernde Außenseiter mit der spitzen Zunge ist nie um einen
Spruch verlegen und peppt den Film ungemein auf. Um das Ganze perfekt zu machen
ist Meredith Eaton als Maudey wirklich unübertroffen. Noch spitzzüngiger als
Dirk und als Zwergin ganz besonders benachteiligt, ist sie eine wirklich
erfrischende Abwechslung. Die Geschichte tritt dank dieser drei Protagonisten in
den Hintergrund und macht Platz für viel Witz und Situationskomik, vergisst
aber nie auf
das eigentliche Thema hinzuweisen- “Unconditional Love” (Bedingungslose
Liebe). Dass im deutschen dieser wirklich passende Titel des Filmes in “Wer tötete
Victor Fox“ abgeändert wurde, ist wirklich nicht nachvollziehbar! Alle drei
Charaktere sprechen mehrfach über bedingungslose Liebe und zumindest Grace und
Dirk entwickeln sich unheimlich binnen der zwei Stunden.
Doch auch die
weiteren Rollen, weisen hochkarätige Stars auf: Julie Andrews und Barry Manilow
spielen sich selbst in kurzen Cameoauftritten, Dan Akkroyd ist als Max Beasly zu
sehen, Lynn Redgrave spielt die Nola Fox und Jonathan Pryce verkörpert Victor
Fox.
Es ist sehr schade, dass der Film, so ohne weiteres in der Versenkung
verschwand. So ist auch die deutsche DVD unterdessen gar nicht mehr zu bekommen.
Lediglich gebraucht kann man sie hier und da erwerben.
“Wer tötete Victor Fox“ ist ein toller Film, eine schwarze Komödie, mit
einem ernsten Grundthema. Wer Rupert Everett mag und ein Fan schwarzen,
englischen Humors ist, sollte sich den Film nicht entgehen lassen. Er ist eine
wahre Perle und voll und ganz zu empfehlen.
Titel:
|
Wer tötete Victor Fox? |
Produktionsjahr: |
1999/2000 |
Land: |
USA |
Genre: |
Comedy, Drama |
Dauer: |
117 Minuten |
Schauspieler: |
Kathy Bates, Rupert
Everett, Meredith Eaton, Dan Aykroyd, Julie Andrews |
Regie: |
P.J. Hogan |
Preis: |
10,- bis 20,- Euro
(vergriffen) |
Bestellen: |
Amazon |
Bildcopyright:
Die im Zusammenhang mit diesem Artikel verwendeten Bilder und Coverscans
unterliegen dem Copyright von P.J. Hogan.
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