ramen ikaga!?...

Der junge Sumire liebt Ramen über alles, eine Vorliebe, die die Mädchen seiner Klasse nur schwer nachvollziehen können, immerhin hat Sumire etwas königliches sich. Als Sumire sich abends heißes Wasser in eine zuvor gekaufte Ramenpackung gießt, passiert etwas Außergewöhnliches. Eine andere Ramenschale kommt durchs Fenster geflogen, ein kleiner Mann hebt den Deckel an und wirft ihm vor etwas ganz Dummes getan zu haben. Sumire muss erkennen, dass die Ramenpackung in Wirklichkeit ein kleines Raumschiff ist und vom Planeten "Cup Ramen" kommt. Dort bedeutet das Aufbrühen mit heißem Wasser einen Heiratsantrag zu machen und aus der zweiten, von Sumire mit Wasser gefüllten Ramenschale tritt ein großer, gutaussehender Mann, seines Zeichens zweiter Kronprinz und stellt sich als Kanmen vor. Der kleine Mann Ji-Jiiya ist Kanmens Begleiter und Aufpasser. Kanmen selbst ist vor einer arrangierten Hochzeit mit Reimen, der Tochter des Nachbarreiches, geflohen und auf der Erde gestrandet.
Als wäre das nicht genug akzeptiert Kanmen den Heiratsantrag Sumires und ist fortan an der Seite des Jungen, ob dieser will oder nicht. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen schrumpft Kanmen ebenfalls auf eine Miniaturform zusammen, wenn er trocknet. Sumire stopft die beiden in den Müll, doch so leicht lässt sich Kanmen nicht von seinem Zukünftigen zurückweisen. Er folgt Sumire in die Schule und ist ab sofort wie ein Schatten, egal wie sehr sich der Junge gegen Kanmens Annäherungen wehrt.

Schon bald wimmelt es auf der Erde von anderen skurrilen Gestalten, darunter Prinzessin Reimen, die die Schmach nicht ertragen kann und zu extremeren Mitteln greift, Carbonara Vongole, Reimens Bruder vom Planeten Spaghettina und Tanmen, der ältere Bruder Kanmens. In all dem Chaos kommen sich Kanmen und Sumire dennoch näher und schon bald muss sich Sumire eingestehen, dass er Kanmen mehr mag, als er gedacht hat...

Der Manga enthält zudem noch die Kurzgeschichte "Cold", in dem es um das Pärchen Yan und Miki geht. Miki ist fasziniert von glänzenden Dingen und der Legende des Midas, der alles in Gold verwandeln konnte, was er berührte. Als ihm kurz darauf im Traum ein seltsames Wesen erscheint und ihm die Fähigkeit des Midas gibt ist Miki begeistert. Lediglich diejenigen, die Miki wirklich lieben, bleiben von davon verschont zu Gold zu werden. Fortan verwandelt sich alles in Gold, was er anfasst, was sein Freund Yan nicht so toll findet. Als sich in der Schule auch noch die Gerüchte häufen, dass Yan mit einem Mädchen gesehen wurde, ist Miki mehr und mehr verunsichert. Enttäuscht will er herausfinden, ob Yan ihn wirklich liebt und testet, ob dieser sich in Gold verwandelt, wenn er ihn berührt...

"Ramen Ikaga!?" ist einer der skurrilsten und seltsamsten Mangas, die Higuri je gezeichnet hat. Der Manga gehört zu älteren Werken Higuris und wurde bereits 1997 bei Kadokawa Shoten veröffentlicht. Die Story ist nicht ernst zu nehmen, die Charaktere ebenso wenig. Alles ist sehr überspitzt und extrem dargestellt und rein auf Comedy ausgelegt. Es gibt einige Boys Love Elemente und Andeutungen, doch nichts wirklich Explizites. Außer ein paar Küssen und einer angedeutete Szene in "Cold" ist nichts von Homoerotik zu spüren.
Die Charaktere sind ebenso schräg, wie die Geschichte. Allein ihre Namen und die Planeten, von denen sie kommen sind so seltsam, dass der Manga das Genre "silly" wirklich für sich gepachtet hat. Es fällt schwer "Ramen Ikaga!?" zu lesen, ohne den Kopf zu schütteln oder sich veralbert vorzukommen. Man mag kaum glauben, dass dieser Einzelband von You Higuri stammt, doch vielleicht wollte sie einfach nur einmal ihre krudesten und schrägsten Fantasien ausleben.

Zeichnerisch merkt man "Ramen Ikaga!?" deutlich an, dass es sich um ein Frühwerk handelt. Die Illustrationen sind grob, die Gesichter sehr mangahaft und der Stil extrem mit SDs und entsprechenden Einlagen versehen. Zudem sind etliche Anatomiefehler zu finden, obgleich der Manga in den Kampfszenen ungemein dynamisch ist.

Insgesamt gehört "Ramen Ikaga!?" definitiv zu den Werken Higuris, die nur Hardcorefans besitzen müssen. Ähnlich wie "Little Lover" ist dieser Manga kaum für Leute interessant, selbst wenn sie Gag und ungewöhnliche Geschichten mögen. Dementsprechend unwahrscheinlich ist es, dass "Ramen Ikaga!?" jemals nach Deutschland kommt - und das ist auch gut so. Dieses Werk gehört definitiv nicht zu den repräsentablen Mangas Higuris und kann getrost vergessen werden...